Ein Dämon (plural: Dämonen, von griechisch δαίμων = "daimon") ist ein mächtiger (böser) Geist oder ein Wesen, das nach allgemeiner Vorstellung Menschen erschreckt, bedroht oder ihnen Schaden zufügt, also in jeder Hinsicht als böser Geist erscheint.
Allgemeines[]
In den Religionswissenschaften wird ein Dämon als Geist oder eine Schicksalsmacht als warnende Stimme des Gewissens und Verhängnis verstanden. Im archölogischen Sprachgebrauch bedeutet Dämon ein tierköpfiges Mischwesen (Chimäre) mit mindestens menschengestaltigen Beinen. Die systematische Erfassung der Dämonen bezeichnet man als Dämonologie.
Mythologie[]
Dämonen kommen in nahezu allen ethnischen Religionen vor, was in der Fachliteratur auch als Polydämonismus bezeichnet. Dämonen stehen für den Glauben an eine Vielzahl unberechenbarer, launischer und unheimlicher Mächte von personifizierter Naturgewalten oder Krankheiten. Durch die christliche Mission wurden Dämonen mit dem Teufel gleichgesetzt. Jeder Kulturkreis hatte ihre Riten zur Dämonenaustreibung.
In der ägyptischen Mythologie ist eine ungeheure Zahl von Dämonen auf der Erde, in der Luft und im Wasser. In der sumerischen und babylonischen Mythologie sind Dämonen als himmlische Geister im Sterndienst bekannt.
In der griechischen Mythologie wurden Naturphänomene und ungeklärte Vorgänge den Dämonen zugeschrieben. Hesiod beschreibt in seinem Hauptwerk Theogonie den Glauben an ganze Scharen und verschiedene Klassen von Dämonen als Zwischenwesen zwischen den Göttern und den Menschen. Dämonen umschweben den Menschen als unsichtbare Wächter über Recht und Unrecht und spenden auch Reichtum. Außerdem wirken Dämonen in der irdischen Sphäre als Natur- und Elementargeister, entweder als Wohltäter oder als Verderber.
Im alten Orient galten Dämonen als Teil der Weltordnung, indem ihnen der Ursprung von Krankheit und auch Tod zugesprochen wurde. Die Dämonenlehre wurde in der persischen Mythologie systematisiert, in welcher dem Ahura Mazda außer den sieben Amschaspands viele gute Genien und dem Ahriman außer den sieben Daevas noch zahllose böse Geister untergeordnet sind.
In der römischen Mythologie erscheinen Dämonen als so genannte Genien, persönliche Schutzgeister von Männern und Ausdruck ihrer Persönlichkeit, ihrer Schicksalsbestimmung und insbesondere ihrer Zeugungskraft. Ein Genius erlischt, wenn ein Mann stirbt.
Dämonen sind in der indischen Mythologie als Asuras und als Gegenspieler der Götter (Devas) bekannt und haben im Hinduismus einen festen Platz. In der altindischen Mythologie wird erzählt, dass die Dämonen einst Götter waren, die die Gabe der Wahrheit und die Lüge bekamen, bis sie jedoch die Wahrheit ablegten und zu Dämonen wurden. Die verschiedenen Dämonengruppen sind als Daityas, Danavas oder Rakshasas bekannt und werden oft als Tiere (wie Geier, Schlangen, Hunde oder Tiger) oder als besonders hässliche Menschen dargestellt. Als Dämonenbezwinger sind unter anderen Rama (der siebente Avatar des Gottes Vishnu und Held des Ramayana), Krishna (der achte Avatar des Gottes Vishnu) und die Göttin Durga bekannt.
In der altiranisch-persischen Mythologie macht man Dämonen für jedes Unglück, Krankheit oder Laster verantwortlich. Sie werden als Verführer der Menschen beschrieben und sind somit mit der biblisch-christlichen Dämonologie vergleichbar. Im Zoroastrismus sind die Dämonen in der Form von der Dämonin Drug (Lüge), der Leichenhexe Nasu oder der Zorngestalt Aesma Daeva (Asmodeus) bekannt.
Im Judentum sind Dämonen unter der Bezeichnung Schedim bekannt. Im Tanach spielen Dämonen sonst eine ganz untergeordnete Rolle. Im jüdischen Volksglauben wird ein oft böser Totengeist als Dibbuk (auch Dybuk oder Dybbuk genannt; pl.: Dibbukim; hebräisch דיבוק = "Anhaftung") bezeichnet. Ein Dibbuk ist in der Lage, in den Körper eines Lebenden einzudringen und ihn zum irrationalen Verhalten verleiten.
Im Christentum wurden Dämonen mit dem Teufel gleichgesetzt und zu gottlosen und bösartigen Geschöpfen erklärt. Sie werden als monströs und als Versucher und Heimsucher der Menschen beschrieben. In diversen christlichen Erzählungen und Apokryphen wird beschrieben, dass dereinst der Engel Luzifer (lat. "Lichtträger", "Lichtbringer") im Himmel zusammen mit einer Schar gleichgesinnter Engel gegen Gott rebellierte. Es kam zum Krieg der Engel, der mit der Niederlage Luzifers endete. Luzifer wurde von Gott in die Hölle verbannt und verlor dabei seine herrliche Gestalt. Alle Engel, die auf Luzifers Seite kämpften, wurden ebenfalls in die Hölle verbannt so dass einige zu Gefallenen Engeln und andere zu Dämonen wurden. Die Thematik des Höllensturzes verewigte unter anderen John Milton in seinem Versepos Paradise Lost von 1667. Dämonenaustreibungen sind auch in verschiedenen Stellen der Jesus-Geschichte des Neuen Testaments beschrieben.
Menschen mit körperlichen oder psychischen Gebrechen (wie Schizophrenie oder gar Epilepsie) hielt man im Mittelalter für Besessene, und man unternahm durch Priester Exorzismen, um die vermeintlichen Dämonen aus den Menschen auszutreiben, was nicht selten mit Tod durch Entkräftung der Betroffenen enden konnte. Der letzte bekannte Fall eines Exorzismus mit Todesfolge war der von Anneliese Michel (1952-1976), einer deutschen Studentin, die an Epilepsie litt und glaubte, von Dämonen besessen zu sein. In den Monaten vor ihrem Tod hatten zwei katholische Priester insgesamt 67-mal den großen Exorzismus an ihr vollzogen, bis sie an den Folgen extremer Unterernährung starb. Das Gerichtsverfahren, mit dem die strafrechtliche Verantwortung der Beteiligten aufgearbeitet wurde, erregte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus allgemeine Aufmerksamkeit.
Im Islam werden Geisterwesen in drei Kategorien unterteilt: Engel, Teufel (Iblis bzw. Schaitan) und die Dschinn. Schon in der vorislamischen Zeit waren Dschinn, Schaitan und Iblis bekannt. Im Islam werden die Dschinns als aus dem Feuer geschaffene dämonische Wesen bezeichnet, die neben den Engeln, Teufeln und Menschen eine eigene Bedeutung haben. Dschinn verkehren mit Menschen, aber nur um ihnen Schaden zuzufügen. Dschinn werden aber auch positiv bewertet, wie im orientalischen Märchen Aladin und die Wunderlampe aus den Märchen aus 1001 Nacht.
Im Daoismus werden Dämonen in den beiden kosmischen Kräften Yin und Yang unterteilt. Gute Dämonen werden als Shen bezeichnet, während die bösen Dämonen als Kuei bekannt sind.
In der japanischen Mythologie kennt man als dämonische Wesen unter anderen Tengu, Kappa und Oni. Es sind auch Han'yō (Halbdämonen) aus dem Shinto-Glauben und dem Buddhismus bekannt, Wesen, die halb Mensch und halb Dämon sind.
Bekannte Dämonen sind unter anderen:
- Asmodeus, ein Dämon aus der jüdischen Mythologie
- Baal, der erste und oberste König der Hölle
- Belial, eine dämonische Gestalt aus der Bibel
- Medusa, eine Gorgone
- Legion, eine Erscheinung von vielen Dämonen
Dämonen in TMNT[]
In der TMNT-Franchise sind folgende dämonische Charaktere und Erscheinungen bekannt:
- Noi Tai Dar
- Null
- Vulvana
- Animus
- der Shredder Tengu und der Tengu Shredder
Filme
- Bei diversen Gelegenheiten - so etwa im dritten Live Action-Film und der 2003 Serie - wird der Begriff "Dämon" oftmals verallgemeinernd mit Wesen gleichgesetzt, die an sich keine dämonischen Eigenschaften besitzen, darunter Kappa und Tengu.
Siehe auch[]
Mirage Comics
Archie Comics
- Noi Tai Dar
- Null
- Vulvana
IDW Comics
2003 Serie
2012 Serie
Quellenverzeichnis[]
Einzelnachweise[]
- ↑ TMNT Adventures #55